Je dicker ein Spiel aufträgt, desto geringer wird mein Interesse, es zu spielen – bis das Ganze kippt und ich Lust bekomme, es mir vorzunehmen, nur es dann in Grund und Boden verreißen zu können. Bei The Emptiness kamen Superlative auf beiden Seiten zusammen: Auf der einen Seite die die Macher des Spiels, die nicht müde werden zu betonen, dass ihr Game so über alle Maßen erschütternd ist, dass man es mit Herzproblemen oder einer psychischen Störung nicht spielen darf – und auf der anderen Seite Nutzerkritiken, die an dem Spiel kein gutes Haar lassen. Nur ein Drittel aller Steam-Rezensenten können der spielgewordenen Leere etwas Positives abgewinnen, und für knapp zehn Euro hätte ich es mir sicher nicht gekauft, aber nachdem ich es jetzt aus einem Bundle gezogen habe und nach meinem Holy Potatoes-Exzess wieder etwas schnell durchzuspielendes suchte, habe ich es mir jetzt vorgenommen, motiviert von der Aussicht auf einen knackigen Verriss.
Aber was soll ich sagen? So schlecht ist das Spiel gar nicht. Es ist, kein Zweifel, technisch Schrott. Es hat sehr, sehr, sehr viele Mängel. Es macht über weite Strecken keinen Spaß. Aber es hat seine Momente, und es hat es geschafft, mich zu gruseln. Und käme es nicht mit diesen völlig überzogenen Warnhinweisen an – so wie die Horrorfilme aus den 50ern, die erklärten, zu entsetzlich für ein zartbesaitetes weibliches Publikum zu sein, und mit ihren Pappmacheemonstern schon damals niemandem Angst eingejagt haben – könnte es das nette, kleine Spiel sein, das es ist.… Weiterlesen “The Emptiness”