bookmark_borderCyberpunk 2077

Wo sind meine Müllcontainer?

Gut und gern zwanzig Jahre ist es her, da spielten mein Freund und ich Deus Ex, und es veränderte unseren Blick auf die Welt. Wo wir auch hinkamen, sahen wir Lüftungsschächte, Kanaldeckel, all diese unauffälligen Öffnungen, in denen man verschwinden kann, um eine Abkürzung zu nehmen oder nicht gesehen zu werden. Das hat danach kein Spiel mehr geschafft. Selbst wenn mich Dragon Age: Origins emotional noch mehr mitgenommen hat, ich dazu sogar eine (meine erste und bisher einzige) Fanfiction verfasst habe – Deus Ex blieb das Spiel, das uns beide maßgeblich und langfristig beeindruckt hat. Bis jetzt. Jetzt hat uns Cyberpunk 2077 voll im Griff. Und wo wir auch hinkommen, schauen wir als erstes, ob genug Müllcontainer da sind.

Als Cyberpunk 2077 vor gut zwei Jahren erschienen ist, hatte es erst einmal eine schlechte Presse, und es muss ein rechtes Bugfest gewesen sein. Aber das gleiche gilt für No Man’s Sky, und da haben die Devs bewiesen, dass man ein auf den ersten Blick missratenes Spiel retten kann, wenn man sich hinsetzt und noch mal einen Haufen Arbeit reingesteckt, und so war ich, als es im Herbst auf Steam für rund dreißig Euro ins Angebot kam, gerne bereit, auch Cyberpunk eine Chance zu geben – zu sehr reizte mich das Setting, und auch wenn ich sonst eher weniger für ein einzelnes Spiel ausgebe, wollte ich doch endlich einmal die Hardware des neuen Rechners ausreizen.… Weiterlesen “Cyberpunk 2077”

bookmark_borderSingulaяity

Alles so schön russisch hier!

Immer auf der Suche nach einem Shooter, den ich auch mit meinen Einschränkungen in Sachen Koordination und Frustrationstoleranz schaffen kann, habe ich mir ein Stündchen mit Singularity gegönnt. Und ich muss sagen, es war eine schöne Stunde, der weitere folgen werden – Singularity ist ein Spiel, bei dem manche Sachen haarsträubend daneben sind, das aber sehr, sehr viel richtig macht. Auf der vor Jahrzehnten verlassenen und selbstverständlich verstrahlten sowjetischen Forschungsinsel Katorga12 findet man die üblichen Mutanten, die mit verschiedenen Schusswaffen abgeknallt werden müssen, Zeitmanipulation, unmotiviert herumliegende Tonbandgeräte, und ein paar echte Schrecksekunden. Und auch wenn es nicht gerade einfach ist, komme ich doch gar nicht so schlecht voran.

Ich unterscheide bei Shootern im Wesentlichen zwei Arten: diejenigen, bei denen der Hintergrundplot nur ein Alibi ist für ein fröhliches Rumgeballere, und solche, die tatsächlich versuchen, eine Geschichte zu erzählen. Neben deutlich bekannteren Beispielen wie dem System/Bioshock-Universum, gehört auch Singularity klar in die zweite Kategorie. Die verlassene Stadt wimmelt nicht von Monstern, aber die paar Mutanten, denen man in der ersten Stunde begegnet, sind strategisch optimal platziert, kündigen sich akustisch an, ehe man sie sieht, und erschrecken trotzdem gewaltig, wenn sie plötzlich vor einem stehen. So gern ich um mich schieße, bin ich hier doch froh, dass es nicht mehr Monster sind.… Weiterlesen “Singulaяity”