Die Dampfbacke ist eine schöne, grundgescheite und gerade richtig dicke Frau in den besten Jahren. Hauptberuflich schreibt sie Bücher, was ein sehr schöner Hauptberuf ist, aber keiner, mit dem man reich wird. Sie wohnt im Rheinland in einem zu großen, zu alten Haus mit zu vielen Büchern, zu vielen Computern, zu vielen Spielen, und zwei Paar Schuhen. Man muss Prioritäten im Leben setzen. Tatsächlich hat sie mehr Bücher, als sie im Leben wird lesen können, und das gleiche muss man auch über ihre Steam-Bibliothek sagen, die schon seit längerem vierstellig ist.
Tatsächlich ist die Dampfbacke eine Zockerin aus Leidenschaft und mit gut fünfundzwanzig Jahren erfahrung, seit in ihrer Familie ein gebrauchte C64er angeschafft wurde. Erste Spiele waren Mini Putt, The Great Giana Sisters und eine verbuggte raubkopierte Version von Trivial Pursuit, bei der man die Frage »Sfoin the F sfoin the F sfoin the F« mit »Dim the F sfoin the F sfoin the F sfoin« beantworten musste. Erst im Jahr 1995 trat sie in das PC-Zeitalter ein, entdeckte ihre Technikaffinität und das Talent, Rechner erst zu zerschießen und dann wieder hinzubekommen, aber da war es schon zu spät, noch in Rechnung Informatik umzusatteln.
Heute spielt sie so ziemlich alle Genres bis auf Weltraumsimulationen und Aufbaustrategien. Sie liebt Egoshooter mehr, als sie als Pazifistin eigentlich sollte, scheitert aber allzu oft an ihrer Feinmotorik und vor allem ihrer zu niedrigen Frustrationsschwelle. Ihr Ziel ist, jedes ihrer Spiele zumindest mal anzuspielen; da sie meistens eine eher kurze Aufmerksamkeitsspanne hat, verliert sie aber oft schnell das Interesse – wenn ein Spiel sie hingegen fesselt, verliert sie jedes Zeitgefühl, einschließlich körperlicher Warnhinweise wie Hunger oder Müdigkeit, so dass ihre an die vierhundert Spielstunden Dragon Age Origins praktisch am Stück entstanden sind.
Für dieses Blog nimmt sie sich immer wieder zufällig ausgewählte Spiele aus ihrer Bibliothek vor, zockt sie an, und wenn sie mindestens eine Stunde durchhält, bloggt sie über ihren ersten Eindruck. Da Webdesign zu ihren Hobbys gehört und man gar nicht genug Blogs haben kann, hat sie ein zweites Spieleblog, Spielosoph, in dem sie ausschließlich Hidden Object Games rezensiert – wenn ihr gerade danach ist, heißt das. Das einzige, für was sie schließlich bezahlt wird, ist das Schreiben ihrer Romane, und die bleiben manchmal länger liegen, als es sein sollte, wenn ihr wieder ein interessantes Spiel in die Quere kommt.
Als Autorin wird sie sehr pingelig, wenn es in Spielen um Sachen wie Plot oder Dialoge geht. Sie durchschaut vermeintlich überaschende Plotwendungen schnell und ist im Point-and-Click-Adventure gut darin, um die Ecken zu denken. Sie mag es gerne gruselig, findet Science Fiction-Dystopien interessant, und hat eine erklärte Abneigung gegen Spiele, in denen reale Kriege mit echten Toten zum Ballerspektakel in 3D werden. Seit sie es geschafft hat, Lara Croft im Tutorial von Tomb Raider zu töten, bevor dieses auch nur ihr Schlafzimmer verlassen hat, kennt sie ihr besonderes Talent, actionlastige Spiele zu versemmeln, woher dieses Blog die Kategorie »Let’s Fail« hat.
Sie hat den Ehrgeiz, endlich auch einmal ein Schleich-Hüpf-und-Springspiel zu schaffen und macht Fortschritte, vor allem, seit sie sich einen Controller gekauft hat, muss aber wieder eine Extrawurst gebraten bekommen und wurde als Linkshänderin geboren, so dass sie schon bei einfacheren Übungen an der Handhabung scheitert. Aber da sie ohnehin zu alt ist für eine Karriere als professionelle Gamerin, kann sie damit leben. Sie spielt, weil es ihr Spaß macht, und bloggt, weil sie gerne andere an ihren Erfolgen und Misserfolgen teilhaben lässt. Und weil sie mit Worten doch noch besser ist als mit Maus oder Controller, rezensiert sie mit spitzer Feder und freut sich, wenn sie anderen Spieler neue, unbekannte Spiele vorstellen kann oder vor einem Fehlkauf warnen.