Ich habe ein Herz für Wimmelbildspiele, so sehr, dass ich ihnen sogar ein eigenes Rezensionsblog gewidmet habe. Ich mag Spiele, in denen es mich gruselt. Und ich bin immer zu haben für Indie-Spiele, die es wagen, optisch von der Norm abzuweichen, die ein bisschen schräg sind, ein bisschen artsy. 1Heart, das der Zufallsgenerator heute für mich ausgewählt hat, vereint all diese Eigenschaften in sich – und doch habe ich mich nicht wirklich dafür begeistern können. L’art pour l’art ist schön genug, aber dann müssen auch die Details stimmen – und wenn man eine schaurige Geschichte erzählen möchte, helfen die unheimlichsten Graphiken nicht, wenn dafür die unfreiwillig komische Grammatik allen Gruseleffekt zunichte macht.
Offiziell handelt es sich bei 1Heart um ein Point and Click-Adventure, aber alle Mechnismen sind die eines Wimmelbildadventures – man nimmt Gegenstände auf und benutzt sie entweder miteinander oder irgendwo im Bild, andere Mausfunktionen gibt es nicht, und die Spielfigur ist nicht im Bild, Egoperspektive sozusagen. Auch Wimmelbildtypisch ist, dass man in den Szenen insgesamt 18 versteckte Herzen finden muss. Gänzlich wimmelbilduntypisch ist hingegen die Graphik, die – absichtlich natürlich – daherkommt wie hingekrakelt, wie mit dem Messer in die Welt geritzt, und die nicht darauf ausgelegt ist, dass man die Dinge klar erkennen und um so leichter finden kann.… Weiterlesen “1Heart”