bookmark_border1Heart

Sieht aus wie Knopf, ja?

Ich habe ein Herz für Wimmelbildspiele, so sehr, dass ich ihnen sogar ein eigenes Rezensionsblog gewidmet habe. Ich mag Spiele, in denen es mich gruselt. Und ich bin immer zu haben für Indie-Spiele, die es wagen, optisch von der Norm abzuweichen, die ein bisschen schräg sind, ein bisschen artsy. 1Heart, das der Zufallsgenerator heute für mich ausgewählt hat, vereint all diese Eigenschaften in sich – und doch habe ich mich nicht wirklich dafür begeistern können. L’art pour l’art ist schön genug, aber dann müssen auch die Details stimmen – und wenn man eine schaurige Geschichte erzählen möchte, helfen die unheimlichsten Graphiken nicht, wenn dafür die unfreiwillig komische Grammatik allen Gruseleffekt zunichte macht.

Offiziell handelt es sich bei 1Heart um ein Point and Click-Adventure, aber alle Mechnismen sind die eines Wimmelbildadventures – man nimmt Gegenstände auf und benutzt sie entweder miteinander oder irgendwo im Bild, andere Mausfunktionen gibt es nicht, und die Spielfigur ist nicht im Bild, Egoperspektive sozusagen. Auch Wimmelbildtypisch ist, dass man in den Szenen insgesamt 18 versteckte Herzen finden muss. Gänzlich wimmelbilduntypisch ist hingegen die Graphik, die – absichtlich natürlich – daherkommt wie hingekrakelt, wie mit dem Messer in die Welt geritzt, und die nicht darauf ausgelegt ist, dass man die Dinge klar erkennen und um so leichter finden kann.… Weiterlesen “1Heart”

bookmark_borderA New Beginning – Final Cut

Robbi die Robbe liegt tot nun im Sand

1987 war ich zwölf Jahre alt, engagierte mich für den Umweltschutz mit den Mitteln einer Zwölfjährigen, und war, was die Zukunft unseres Planeten anging, so völlig pessimistisch, dass ich schon fürs Jahr 2000 eine von Kriegen und Umweltzerstörung verwüstete, unbewohnbare Erde erwartete. Ich las betroffen machende Jugendbücher, freiwillig, und reichte bei einem Jugend-Gedichtewettbewerb zum Thema »Robbi die Robbe« eine düstere Parabel ein, bei der am Ende alle tot sind – »Nur die Mörder, die Menschen, die leben noch«. 1987 waren PC-Adventures noch nicht soweit, ich erinnere mich an eine Begegnung mit King’s Quest bei meinem Cousin, aber hätte es damals schon A New Beginning – Final Cut gegeben, es hätte genau meinen Nerv getroffen.

Aber es ist nicht mehr 1987, und auch wenn ich im Moment wieder extrem pessimistisch bin, was die Zukunft unseres Planeten angeht: Ich brauche kein Computerspiel, um mich vor den Folgen des Klimawandels zu warnen. Ich trenne da gerne: Ich spiele Egoshooter und Fantasy-RPGs, ohne dass ich zum Amokläufer werde oder den Kontakt zur Wirklichkeit verliere – aber genausowenig macht mich ein Öko-Adventure zum Umweltschützer. Um die Welt zu retten, und ich denke, das ist nötig, sollte ich lieber aus dem Haus gehen und mich richtig engagieren, Möglichkeiten gibt es genug, und die Mittel einer Vierzigjährigen sind vielseitig und mächtig.… Weiterlesen “A New Beginning – Final Cut”